Kitzbühel

Bundeshandelsakademie und
Bundeshandelsschule Kitzbühel

REDEN IST SILBER, NICHT — SCHWEIGEN IST GOLD — IN FRANZÖSISCH

Das „Goldene Wort” wurde zum ersten Mal in Österreich durchgefûhrt.

Im Marz des heurigen Jahres haben die Schüler der Franzôsischgruppe des 4BK-Jahrganges am Sprachwettbewerb „Le Mot d’Or” teilgenommen. Sie sind damit die ensten Österreicher, die jemals seit der Gründung der für die Abwicklung und Zusammenstellung verantwortlichen Vereinigung APFA (Actions pour promouvoir le français d’affaires) Im Jahr 1984 und seit der Einführung dieses Sprachwettbewerbs Im Jahr 1988 daran teilgenommen haben.

Die APFA steht unter der Schirmherrschaft des „Haut Conseil de la Francophonie”, der „Agence de Coopération Culturelle et Technique” und der „Délégation Générale à la Langue Française”, die wiederum dem Kulturministerium unterstellt ist. Gleichzeitig ist diese ,,Délégation Générale à la Langue Française” Sekretariat und Verwaltungsbehörde für die „Commission Générale de Terminologie et Néologie” und den „Conseil Supérieur de la Langue Française”, dessen Vorsitz der Premierminister innehat. Die Zielsetzungen der APFA beziehen sich auf drei Bereiche. Sie will

1. die französische Handels-, Geschäfts- und Managementsprache in ihrem jeweils letzten Entwicklungsstand verbreiten und fördern, wobei durch die Zusammenarbeit mit der „Commission ministérielle de terminologie économique et financière” gewährleistet ist, daß die neuesten offiziell anerkannten Termini zugänglich sind. Dementsprechend zielen die pädagogischen Bemühungen auf die Vermittlung der franzôsischen Wirtschaftssprache ab, die absolut zeitgemäß ist und den neuesten wirtschaftlichen und sprachlichen Entwicklungen Rechnung trägt ;

2. Marketingstrategien auf die Sprache übertragen, indem der Bedarf an neuen Ausdrücken in allen Sparten der Wirtschaftssprache sondiert wird, Vorschlage für neue Wortschöpfungen bzw. Übersetzungen oder Nachbildungen für Begriffe eingeholt werden, wobei ja die sogenannte internationale Wirtschaftssprache vor allem durch das Englische bzw. Angloamerikanische geprägt ist, und die französischen Ausdrücke dann verbreitet und gefördert werden ;

3. daß jede Sprache mithilfe ihres eigenen Wortvorrates und der ihr innewohnenden Kraft neue Ausdrücke, Konzepte und Begriffe aus den verschiedensten Bereichen der Wirtschaftswelt wiedergeben und prägen kann und sich dazu nicht fremden Sprachmaterials bedienen muß.

Neben der verlegerischen Tätigkeit ist der weltweit durchgeführte Wettbewerb „Le Mot d’Or" eine der Aktionen der APFA, die SchüIem, Studenten, aber auch der breiten Öffentlichkeit zur Überprüfung und Auswertung ihrer Kenntnisse der wirtschaftlichen Fachsprache offensteht. Besonders reizvoll ist dabei wohl die Aufgabe, fûr neue wirtschaftliche oder geselischaftliche Entwicklungen und Konzepte, die bisher nur zu umschreiben sind, ein neues Wort zu finden. Jeder Kandidat und jede Kandidatin ist damit nicht nur Wortschöpfer, der sein Eintauchen in eine fremde Kultur und Mentalität genauso unter Beweis stellt wie seine „fremdsprachliche” Gewandtheit und Eloquenz ; er kann auch de facto zur Erweiterung des französischen Sprachschatzes beitragen, da die besten Vorschläge in die Entscheidungen der staatlichen Terminologiekommissionen einfließen.

Die Siegerin des Wettbewerbs, Alexandra Leeb, wird im November 1999 eine Woche lang Gast der APFA in Paris sein und dabei an den Feierlichkeiten der ,,12e Journée du Français des Affaires” mit Empfängen im Pariser Rathaus und im französischen Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie teilnehmen.

Im Rahmen einer Feier, die am 25. Juni an der Schule statifand, wurden alle Kandidaten und Kandidatinnen mit Sachpreisen, Diplomen und einer von der Pariser Münzanstalt geprägten Erinnerungsmedaille ausgezeichnet.

Besonderer Dank sel hier nochmals den Sponsoren ausgesprochen, allen voran der Stadtgemeinde Kitzbühel, der BTV KitzbüheI und dem Elternverein, die durch ihre großzügige Unterstützung den feierlichen und vor allem exzellenten ,,kulinarischen Rahmen” ermöglichten, der von der Fleischhauerei Huber zubereitet wurde.

Mag. Dr. Andrea Polland

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